ZeroTrust Network Access (ZTA) und Always On VPN sind beides moderne Ansätze, um die Sicherheit in Unternehmensnetzwerken zu gewährleisten und den Fernzugriff auf Ressourcen zu erleichtern. Trotz einiger Überschneidungen in ihren Zielsetzungen, bedienen sie unterschiedliche Sicherheitsphilosophien und Implementierungsmechanismen.
ZeroTrust Network Access ist ein Sicherheitskonzept, das auf dem Prinzip „Never trust, always verify“ basiert. ZTA geht davon aus, dass Vertrauen nie als gegeben betrachtet werden darf, egal ob Anfragen aus dem internen Netzwerk oder von außen kommen. Jeder Zugriffsversuch auf Netzwerkressourcen muss daher streng überprüft werden, bevor Zugriff gewährt wird. Dies steht im Gegensatz zu traditionellen Sicherheitsansätzen, bei denen das Innere des Netzwerks als vertrauenswürdig gilt, sobald die Außenverteidigung – wie Firewalls und Antivirus-Programme – überwunden ist.
ZTA-Modelle nutzen in der Regel Identitätsmanagement und Multi-Faktor-Authentifizierung, um sicherzustellen, dass nur berechtigte Benutzer Zugang zu Ressourcen erhalten. Sie setzen auch Mikrosegmentierung ein, um die Bewegung im Netzwerk zu kontrollieren und zu überwachen, was das Risiko von lateralen Bewegungen im Falle eines Sicherheitsvorfalls minimiert. Zudem wird der Zugriff auf Anwendungen und Daten auf das strikt Notwendige beschränkt, was das Prinzip der geringsten Privilegien (Principle of Least Privilege, PoLP) unterstützt.
Im Gegensatz dazu ist Always On VPN eine Lösung, die darauf abzielt, Endbenutzern einen nahtlosen und ständigen VPN-Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu bieten. Es handelt sich um eine Art von VPN, die automatisch eine Verbindung herstellt, sobald ein Endgerät eine aktive Internetverbindung aufweist. Dies gewährleistet, dass der Datenverkehr zwischen dem Gerät und dem Netzwerk immer verschlüsselt und geschützt ist, unabhängig davon, ob sich der Benutzer in einem sicheren oder unsicheren Netzwerk befindet.
Always On VPN ist besonders nützlich für Organisationen mit einer mobilen Belegschaft oder einer BYOD (Bring Your Own Device)-Politik. Es ermöglicht es IT-Abteilungen, konsistente Sicherheitsrichtlinien durchzusetzen, da der Datenverkehr immer durch die Unternehmensfirewalls und Sicherheitssysteme geleitet wird, bevor er das interne Netzwerk erreicht. Während Always On VPN für ständige Konnektivität und Sicherheit sorgt, betont es weniger die strikte Überprüfung der Identität und der Zugriffsberechtigungen, wie es bei ZTA der Fall ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ZeroTrust Network Access ein allumfassendes Sicherheitsframework bietet, das auf konstante Überprüfung setzt, während Always On VPN eine spezifische Lösung darstellt, um ständige und gesicherte Konnektivität zu Unternehmensressourcen zu gewährleisten. Unternehmen können auch beide Ansätze kombinieren, um eine robuste Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die sowohl die ständige Verfügbarkeit als auch strenge Zugangskontrollen berücksichtigt.